04.07.2015
"April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat."(Quelle: Verlag) 1
Dieser Roman wirkt nicht wie ein Roman. Man hat bei jeder Zeile, die man liest das Gefühl, dass Phoebe oder April selbst diese Briefe mit Worten gefüllt haben.
Man merkt den Unterschied im Alter; den Unterschied, mit dem sie die Welt überblicken und sie in Worte fassen und den Unterschied wie sie damit umgehen. Es wirkt alles durch und durch, erschreckend echt - die Hoffnung, die Verzweiflung, all die Gedanken die von dem Leben und dem Sterben und den Worten flüstern.
Es wird der Wunsch geweckt den Gründen dieses Buch vor die Nase zu halten, damit sie sehen, was sie anrichten und zerstören. 1
"Siehst du, April, vielleicht falle ich doch nicht für immer.
Vielleicht fängt mich am Ende ein Wort.
Und wenn ich aufgefangen werde.
Dann fange ich dich mit."
- Seite 180
Das Cover finde ich wunderschön. Die winterweißen Vögel die von Frieden und Ruhe sprechen vor dem tiefblauen Himmel. 1
Die beiden Mädchen sind wirklich erstaunliche Menschen mit einer wunderschönen innigen Liebe zueinander. Sie sind Schwestern im Blut, im Herzen und im Verstand. Beide haben einen alles erklärenden Wortschatz und mit den Briefen, die sie einander schreiben, sind sie mir unheimlich ans Herz gewachsen. April und Phoebe haben mich zutiefst berührt.
Man versteht sie, Stück für Stück immer mehr, je mehr Seiten umgeblättert werden. Man möchte sie selbst auffangen und beide vor ihrem Aufprall bewahren, sowohl die kleine und doch so unheimlich große Phoebe, als auch die zerbrochene, klare April. 1
"Pass auf dich auf, mein kleines Wortwesen. Vergiss nicht, wie gerne du lachst und atmest und lebst und wie freundlich deine Halloweenkürbisse immer aussehen."
- Seite 326
Bisher gab es kaum ein Buch, bei dessen Worten ich innerlich so ruhig und gleichzeitig so aufgewühlt war. In Lillys unermesslichem Wortschatz steckt eine gigantische Wortgewalt, die - wie April weiß - gewaltige Gefühle auslöst und dafür nur leise flüstern muss. Auf nahezu wundersame Weise verflicht sie zerbrechliche Gefühle mit Alltagsgeschichten aus Gegenwart und Vergangenheit zu bestehenden Briefen.
Es ist als würden ihre Worte einen in Watte packen - man bekommt von außen kaum noch etwas mit (nicht mal die Zeit) und zerfließt in diesen unendlichen Weiten. 1
"Wortgewalt bedeutet, dass du gewaltige Gefühle in deinen sanftmütigen Worten verpacken kannst,
und gleichzeitig bedeutet es, dass du mit deinen Worten gewaltige Gefühle auslösen kannst."
- Seite 341
5 von 5 Rubinen
nach meinem Gefühl:
unendlich viele Rubine
Eure<3
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