Nynia saß irgendwie erschöpft auf
ihrem Bett und rieb sich die Augen. Ihr fehlte der Wald und alles was
in ihm lebte.
Gloria die Hausherrin und Freundin
sorgte sehr gut für sie. An diesem Abend hatte sie einen Brief von
Gloria übergeben bekommen, er stammte aus ihrer Welt und war von
ihrem Vater.
Er hatte sich nur erkundigt, wie es ihr
ging und ob sie sehr überrascht gewesen war.
Natürlich war sie das, immerhin war
sie noch sehr jung.
Dann sagte er, sie solle immer achtsam
sein und ihren Job gut machen.
Er richtete noch ein paar Grüße und
Glückwünsche von anderen Feen aus und das war's.
Am liebsten hätte Nynia ihm
zurückgeschrieben, aber das ging nicht, denn um einen Brief von eine
Welt in die andere zu bringen brauchte man einen Boten, meist waren
dies tatsächlich Feen, die mit der Hilfe von Sonnenfeen
hinübergebracht wurden.
Sie frage sich, wie lange der Auftrag
überhaupt dauern würde.
Da klopfte es an der Tür.
„Gloria?“, fragte Nynia.
„Ja, darf ich rein kommen?“
„Aber sicher doch!“
Eine ältere Frau betrat den Raum.
Gloria alterte nicht so schnell wie andere Menschen, hatte aber im
Vergleich zu Feen ein genauso kurzes Leben.
Ihr Haar war braun und vereinzelt mit
grauen Strähnen durchzogen, doch es glänzte seidig und war lang.
Ihr Gesicht schien auch noch jung, nur
um ihre Augen und ihren Mund hatten sich Fältchen vom Lachen
gebildet.
Sie war klein und ihre Haut richtig
weiß (Sonnenbrand hatte sie deswegen aber trotzdem nicht).
„Was gibt’s?“, fragte Nynia und
versuchte munter zu klingen.
„Dein Vater hat mich angewiesen dir
das hier zu geben, das ist ein Handy, die jungen Leute heutzutage
haben so etwas.“ Hatte sie schon erwähnt, dass Gloria 90 Jahre alt
war?
„Vielen Dank.“ Neugierig nahm sie die Schachtel entgegen und öffnete sie.
„Vielen Dank.“ Neugierig nahm sie die Schachtel entgegen und öffnete sie.
Schon immer hatte sie Leute mit Handys
vor den Augen oder am Ohr gesehen, manchmal fragte sie sich, ob die
Menschen mit diesen Dingern schliefen, denn soweit sie wusste spielte
sich das halbe Leben darin ab.
Es war eine rechteckige Schachtel und
vorne drauf war das Bild von einem schrägen flachen Handy gedruckt
und oben drauf war ein silberner, angebissener Apfel.
„Iphone“, las sie auf der
Schachtel.
„Ja, es soll nur das beste sein. Ach
und übrigens, du solltest mal in den nächsten Wald gehen, du siehst
nicht so gut aus.“
Nynia richtete ihre grünen Augen auf Gloria. „In Ordnung, kann ich dein... dein Auto benutzen?“
Nynia richtete ihre grünen Augen auf Gloria. „In Ordnung, kann ich dein... dein Auto benutzen?“
Gloria nickte, warf den Schlüssel aufs
Bett und verließ mit wippendem Haar das Zimmer.
Eigentlich wollte sie nicht mit dem
Auto fahren, aber in der Stadt durfte sie nicht als Fee gesehen
werden. Die Schachtel mit dem IPhone warf sie auf's Bett und verließ
ihr Zimmer.
Es dauerte gar nicht lange, bis sie
nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Auto fahren konnte und direkt
aus Mindor hinaus auf einen Wald zufuhr.
Sie parkte das Auto am Rand einer Wiese
und stieg aus. Ein kühler Wind fuhr durch ihre Haare und sie atmete
tief ein. Der Wald pulsierte, genauso wie er sollte, aber noch lange
nicht so wie in ihrer Welt. Ihm fehlte die Magie, die von den
Lebewesen kam.
Schon legte sie ihr menschliches
Verhalten ab und tänzelte zum Rand des Waldes.
Sie blickte an den großen, dunklen
Stämmen hoch und schließlich zum dunkelblauen Himmel hinauf.
Nynia konnte die wenige Energie spüren,
die durch ihre menschliche Hülle drang und die Fee in sich ganz
hibbelig machte.
Sie atmete tief aus und das so gewohnte
und schöne Licht umgab sie. Als es verschwand stand sie wunderschön
und zart da. Probehalber schlug sie mit den zarten Flügeln und fuhr
sich mit den Fingern durch das nun viel seidigere und weichere Haar.
In ihrem goldenen Tulpenkleid
durchleuchtete sie selbst die dunkle Nacht. Ihr ganzer Körper
kribbelte vor Energie und Tatendrang.
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und
sie fing an zu laufen. Schneller als man es für möglich hielt und
doch mit einer natürlich Eleganz schoss sie in den Wald, sprang über
umgestürzte Bäume und Pflanzen und nahm die Energie in sich auf. An
einigen Stellen, wo sie Energie abgab sprossen bunte und neue Blumen.
Dann stieß sie sich einmal kräftig ab und flog durch das
Blätterdach direkt in den Himmel auf den Mond zu. Auf ihrem Weg die
Bäume hoch wandten einige Blätter oder andere Pflanzen ihre
Richtung und es schien, als blickten sie ihr sehnsüchtig hinterher.
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