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Lilly Lindner, aus "Bevor ich falle", S.176

"Da war ich für die Dauer eines Augenblicks wortstill.
Denn schöne Sätze haben einen Ausklang verdient.
Ohne Unterbrechung."

Flügelschlag Teil 6

Am Abend kam sie erfrischt und glücklich wieder. Es war bei weitem nicht so gut gewesen wie in ihrer Welt, aber okay.
Sie hatte den frischen Wind spüren können, wie er ihr durchs Haar und über das Gesicht strich.
Und nun saß sie wieder in ihrem engen und isolierten Zimmer, so kam es ihr auf jeden Fall vor, also isoliert, denn auch hier musste sie sich verstecken. Das machte alles unnötig kompliziert.
Nynia aß noch leise in der Küche einen Apfel und beschäftigte sich anschließend mit ihrem Apple Iphone.
Sie saß die halbe Nacht daran und probierte alles aus und danach war sie echt Todmüde. Sie hätte überall einschlafen können und tat es schließlich im Bett, noch immer mit dem Iphone auf dem Schoss.

Am nächsten Morgen musste Gloria die mühevolle Aufgabe übernehmen sie zu wecken.
„Na los, du bist schon spät! In einer halben Stunde musst du auf deinem Platz in der Schule sitzen!“
Sofort war Nynia (wenn auch nur mit halb geöffneten Augen) wach und sprang aus dem Bett ins Bad.
„Warum weckst du mich erst jetzt?“, fragte sie mit der Zahnbürste im Mund.
„Ich dachte, dass du auf deinem neuen Mobiltelefon einen Wecker gestellt hattest!“
Mit einem Seufzer verschwand sie wieder im Bad.
„Hast ja Recht, ich hatte daran gar nicht gedacht!“, erzählte Nynia als sie sich nach unten begaben.
„Ja, und jetzt beeil dich!“, drängte Gloria ohne groß auf Nynia einzugehen.
Sie schnappte sich einen Apfel rief „Bis dann!“ über ihre Schulter und verschwand aus der Tür.
Genau als die Schulglocke klingelte stieß sie die Tür auf und hastete die Gänge hinunter. Nur noch wenige Schüler trödelten auf den Gängen herum, ihnen schien es nichts auszumachen zu spät zu kommen.
Mathe war als erstes an der Tagesordnung, das Fach hatte sie wieder zusammen mit Josh belegt.
Alle saßen schon auf ihren Plätzen und unterhielten sich munter und Nynia konnte gerade eben noch so vor dem grimmig drein blickenden Lehrer hinein schlüpfen.
Sie setzte sich auf den einzigen freien Platz (nicht neben Josh, sondern neben einem Mädchen mit schwarzem Haar).
Joah lächelte ihr über die Schulter freundlich zu und sie grinste zurück.
Sie fand den Unterricht richtig langweilig, zumal sie nur Bahnhof verstand.
Feen waren wohl eher nicht die überragenden Mathematiker. Aber sie tat so,als wäre sie aufmerksam und wurde zum Glück kein einziges Mal von dem Typen (dessen Namen sie schon wieder vergessen hatte) dran genommen.
Auch in der Pause bekam sie kaum Gelegenheit mit Josh zu sprechen, erst am Ende kam er zu ihr und sagte: „Sorry, aber meine Freunde haben mir gezwungen mit ihnen abzuhängen, du bist ihnen nicht geheuer!“ Er grinste und Schalk glänzte in seinen Augen.
Etwas verwirrt erwiderte sie: „Hör auf dich ständig bei mir zu entschuldigen, das macht doch überhaupt nichts!“ Und aus einem Impuls heraus fügte sie hinzu: „Du kannst mich ja als Wiedergutmachung mal zu einem Eis oder so einladen!“ In dem Moment war sie anscheinend sehr kühn, denn sie grinste ihn frech an und gab ihn einen Klaps auf den Arm.
Spitze! Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken, aber stattdessen drehte sie sich mit wehenden Haaren um und ging mit hochrotem Kopf in eine andere Richtung.
Nynia wusste, dass sie sich richtig verhalten hatte und wichtige Infos über Josh herausfinden würde, denn so viel Spaß es ihr auch machte über ihn zu wachen, so sehr wollte sie es schnellstens beenden und nach Hause zurück kehren.
Nachdem sie dann auch die letzten Stunden hinter sich gebracht hatte, wurde sie vor der Eingangstür der Schule von Josh abgefangen.
Er lief ihr entgegen und blieb kaum außer Atem vor ihr stehen.
Sein Handy hochhaltend fragte er: „Gibst du mir deine Handynummer? Dann können wir absprechen, an welchem Tag du diese Woche Bock hast auf ein Eis!“
Sie strahlten sich gegenseitig an und Nynia zog ihr Iphone aus der Tasche.
Nachdenklich starrte sie das Kommunikationsgerät in ihrer Hand an und überlegte, wo sie ihre Nummer fand.
„Was ist?“, wurden ihre Gedanken von Joshs weicher Stimme unterbrochen.
Verlegen lief sie rot an. „Ähm... ich habe keine Ahnung, was meine Nummer ist...“
Er nahm ihr das Handy aus der Hand und sie wollte schon protestieren, als er abwehrte: „Ich suche nur schnell deine Nummer und speichere deine ein.“
Gesagt, getan. Er lächelte sie zum Abschied noch einmal fröhlich an und lief dann zurück zu seinen Freunden.
Einen Moment blieb Nynia noch wie angewurzelt stehen und schaute fasziniert auf das Telefon.
Sie blickte in ihr Telefonbuch, er hatte sich unter „Josh ♥“ eingespeichert und sie fing wie wild an zu kichern, das Ganze war echt zu absurd.

1 Kommentar:

  1. Erstmal: wegen dir Schreibe ich bestimmt noch eine schlechte geschichts Arbeit, weil deine Geschichten mich so fesseln,sodass ich nicht lernen kann :-D
    zweitens: weiter, weiter, weiter :-):-)
    Lynn durch:-*

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