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Lilly Lindner, aus "Bevor ich falle", S.176

"Da war ich für die Dauer eines Augenblicks wortstill.
Denn schöne Sätze haben einen Ausklang verdient.
Ohne Unterbrechung."

Es ist dunkel, ich bin jung, ich habe Gewohnheiten.

3 Rubingeflüster | Hinterlasse Spuren!
Flora erzählt:

Ich liege in meinem Bett, ziehe mir die Decke über den Kopf. Es ist dunkel, ich sollte schon längst schlafen.
Unter meiner Tür fällt ein Streifen Licht hindurch.
Ich drehe mich auf die Seite, ein Oh auf dem Kissen, über das andere die Decke gezogen.
Ich habe keine Angst, nur alte Gewohnheiten.
Früher war meine Jalousie nie ganz zu gewesen, immer war etwas weißes und weiches Mondlicht hineingefallen und hatte mein Zimmer und unheimliche Schatten gehüllt.
Meine alltäglichen Gegenstände wurden zu Monstern und unheimlichen Dingen.
Zum Beispiel die Kisten da vorne wurden zu einem bösartigen Zwerg und dahinten stand ein Monster mit Hut.
Ich hatte die Vorstellung, das unter meinem Bett kleine Menschen in einer eigenen Welt wohnen, und wenn auch nur ein Stückchen Haut von mir zu sehen war machten sie in meinen Gedanken Räuberleiter, kletterten auf mein Bett und fingen an das freie Stück zu essen.
Grausig. An ein Monster im Schrank habe ich nie gedacht.
Wenn ich nachts auf's Klo musste, setzte ich zum Sprung an, sprang vom Bett und lief mit großen Schritten zur Tür um der Dunkelheit ins Licht zu entkommen.
Als ich dann wieder im Dunkeln stand sprang ich stehend auf mein Bett und kuschelte mich schnell wieder in meine Decke ein.
All diese Fantasien waren komisch, denn unter meinem Bett kann nichts wohnen, denn da ist keine Lücke.
Jetzt glaube ich nicht mehr an all diese Zeug (obwohl ich mich manchmal beobachtet fühle.... nein, nur ein joke), aber es ist schwierig alte Gewohnheiten wieder loszuwerden.

Flügelschlag Teil 6

1 Rubingeflüster | Hinterlasse Spuren!
Am Abend kam sie erfrischt und glücklich wieder. Es war bei weitem nicht so gut gewesen wie in ihrer Welt, aber okay.
Sie hatte den frischen Wind spüren können, wie er ihr durchs Haar und über das Gesicht strich.
Und nun saß sie wieder in ihrem engen und isolierten Zimmer, so kam es ihr auf jeden Fall vor, also isoliert, denn auch hier musste sie sich verstecken. Das machte alles unnötig kompliziert.
Nynia aß noch leise in der Küche einen Apfel und beschäftigte sich anschließend mit ihrem Apple Iphone.
Sie saß die halbe Nacht daran und probierte alles aus und danach war sie echt Todmüde. Sie hätte überall einschlafen können und tat es schließlich im Bett, noch immer mit dem Iphone auf dem Schoss.

Am nächsten Morgen musste Gloria die mühevolle Aufgabe übernehmen sie zu wecken.
„Na los, du bist schon spät! In einer halben Stunde musst du auf deinem Platz in der Schule sitzen!“
Sofort war Nynia (wenn auch nur mit halb geöffneten Augen) wach und sprang aus dem Bett ins Bad.
„Warum weckst du mich erst jetzt?“, fragte sie mit der Zahnbürste im Mund.
„Ich dachte, dass du auf deinem neuen Mobiltelefon einen Wecker gestellt hattest!“
Mit einem Seufzer verschwand sie wieder im Bad.
„Hast ja Recht, ich hatte daran gar nicht gedacht!“, erzählte Nynia als sie sich nach unten begaben.
„Ja, und jetzt beeil dich!“, drängte Gloria ohne groß auf Nynia einzugehen.
Sie schnappte sich einen Apfel rief „Bis dann!“ über ihre Schulter und verschwand aus der Tür.
Genau als die Schulglocke klingelte stieß sie die Tür auf und hastete die Gänge hinunter. Nur noch wenige Schüler trödelten auf den Gängen herum, ihnen schien es nichts auszumachen zu spät zu kommen.
Mathe war als erstes an der Tagesordnung, das Fach hatte sie wieder zusammen mit Josh belegt.
Alle saßen schon auf ihren Plätzen und unterhielten sich munter und Nynia konnte gerade eben noch so vor dem grimmig drein blickenden Lehrer hinein schlüpfen.
Sie setzte sich auf den einzigen freien Platz (nicht neben Josh, sondern neben einem Mädchen mit schwarzem Haar).
Joah lächelte ihr über die Schulter freundlich zu und sie grinste zurück.
Sie fand den Unterricht richtig langweilig, zumal sie nur Bahnhof verstand.
Feen waren wohl eher nicht die überragenden Mathematiker. Aber sie tat so,als wäre sie aufmerksam und wurde zum Glück kein einziges Mal von dem Typen (dessen Namen sie schon wieder vergessen hatte) dran genommen.
Auch in der Pause bekam sie kaum Gelegenheit mit Josh zu sprechen, erst am Ende kam er zu ihr und sagte: „Sorry, aber meine Freunde haben mir gezwungen mit ihnen abzuhängen, du bist ihnen nicht geheuer!“ Er grinste und Schalk glänzte in seinen Augen.
Etwas verwirrt erwiderte sie: „Hör auf dich ständig bei mir zu entschuldigen, das macht doch überhaupt nichts!“ Und aus einem Impuls heraus fügte sie hinzu: „Du kannst mich ja als Wiedergutmachung mal zu einem Eis oder so einladen!“ In dem Moment war sie anscheinend sehr kühn, denn sie grinste ihn frech an und gab ihn einen Klaps auf den Arm.
Spitze! Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken, aber stattdessen drehte sie sich mit wehenden Haaren um und ging mit hochrotem Kopf in eine andere Richtung.
Nynia wusste, dass sie sich richtig verhalten hatte und wichtige Infos über Josh herausfinden würde, denn so viel Spaß es ihr auch machte über ihn zu wachen, so sehr wollte sie es schnellstens beenden und nach Hause zurück kehren.
Nachdem sie dann auch die letzten Stunden hinter sich gebracht hatte, wurde sie vor der Eingangstür der Schule von Josh abgefangen.
Er lief ihr entgegen und blieb kaum außer Atem vor ihr stehen.
Sein Handy hochhaltend fragte er: „Gibst du mir deine Handynummer? Dann können wir absprechen, an welchem Tag du diese Woche Bock hast auf ein Eis!“
Sie strahlten sich gegenseitig an und Nynia zog ihr Iphone aus der Tasche.
Nachdenklich starrte sie das Kommunikationsgerät in ihrer Hand an und überlegte, wo sie ihre Nummer fand.
„Was ist?“, wurden ihre Gedanken von Joshs weicher Stimme unterbrochen.
Verlegen lief sie rot an. „Ähm... ich habe keine Ahnung, was meine Nummer ist...“
Er nahm ihr das Handy aus der Hand und sie wollte schon protestieren, als er abwehrte: „Ich suche nur schnell deine Nummer und speichere deine ein.“
Gesagt, getan. Er lächelte sie zum Abschied noch einmal fröhlich an und lief dann zurück zu seinen Freunden.
Einen Moment blieb Nynia noch wie angewurzelt stehen und schaute fasziniert auf das Telefon.
Sie blickte in ihr Telefonbuch, er hatte sich unter „Josh ♥“ eingespeichert und sie fing wie wild an zu kichern, das Ganze war echt zu absurd.

20!!!!

0 Rubingeflüster | Hinterlasse Spuren!
Das sagt ja schon alles, vielen Dank an meine treuen, regelmäßigen Leser und an die, die zwischendurch mal vorbeischauen, wenn ich neue Geschichten veröffentliche!
Gestern, also am 28.04.2012 hatte mein Blog 2 monatiges Jubiläum *strahl*!
Einen schönen Abend wünsche ich noch! :)

Flügelschlag Teil 5

0 Rubingeflüster | Hinterlasse Spuren!
Nynia saß irgendwie erschöpft auf ihrem Bett und rieb sich die Augen. Ihr fehlte der Wald und alles was in ihm lebte.
Gloria die Hausherrin und Freundin sorgte sehr gut für sie. An diesem Abend hatte sie einen Brief von Gloria übergeben bekommen, er stammte aus ihrer Welt und war von ihrem Vater.
Er hatte sich nur erkundigt, wie es ihr ging und ob sie sehr überrascht gewesen war.
Natürlich war sie das, immerhin war sie noch sehr jung.
Dann sagte er, sie solle immer achtsam sein und ihren Job gut machen.
Er richtete noch ein paar Grüße und Glückwünsche von anderen Feen aus und das war's.
Am liebsten hätte Nynia ihm zurückgeschrieben, aber das ging nicht, denn um einen Brief von eine Welt in die andere zu bringen brauchte man einen Boten, meist waren dies tatsächlich Feen, die mit der Hilfe von Sonnenfeen hinübergebracht wurden.
Sie frage sich, wie lange der Auftrag überhaupt dauern würde.
Da klopfte es an der Tür.
„Gloria?“, fragte Nynia.
„Ja, darf ich rein kommen?“
„Aber sicher doch!“
Eine ältere Frau betrat den Raum. Gloria alterte nicht so schnell wie andere Menschen, hatte aber im Vergleich zu Feen ein genauso kurzes Leben.
Ihr Haar war braun und vereinzelt mit grauen Strähnen durchzogen, doch es glänzte seidig und war lang.
Ihr Gesicht schien auch noch jung, nur um ihre Augen und ihren Mund hatten sich Fältchen vom Lachen gebildet.
Sie war klein und ihre Haut richtig weiß (Sonnenbrand hatte sie deswegen aber trotzdem nicht).
„Was gibt’s?“, fragte Nynia und versuchte munter zu klingen.
„Dein Vater hat mich angewiesen dir das hier zu geben, das ist ein Handy, die jungen Leute heutzutage haben so etwas.“ Hatte sie schon erwähnt, dass Gloria 90 Jahre alt war?
„Vielen Dank.“ Neugierig nahm sie die Schachtel entgegen und öffnete sie.
Schon immer hatte sie Leute mit Handys vor den Augen oder am Ohr gesehen, manchmal fragte sie sich, ob die Menschen mit diesen Dingern schliefen, denn soweit sie wusste spielte sich das halbe Leben darin ab.
Es war eine rechteckige Schachtel und vorne drauf war das Bild von einem schrägen flachen Handy gedruckt und oben drauf war ein silberner, angebissener Apfel.
„Iphone“, las sie auf der Schachtel.
„Ja, es soll nur das beste sein. Ach und übrigens, du solltest mal in den nächsten Wald gehen, du siehst nicht so gut aus.“
Nynia richtete ihre grünen Augen auf Gloria. „In Ordnung, kann ich dein... dein Auto benutzen?“
Gloria nickte, warf den Schlüssel aufs Bett und verließ mit wippendem Haar das Zimmer.
Eigentlich wollte sie nicht mit dem Auto fahren, aber in der Stadt durfte sie nicht als Fee gesehen werden. Die Schachtel mit dem IPhone warf sie auf's Bett und verließ ihr Zimmer.

Es dauerte gar nicht lange, bis sie nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Auto fahren konnte und direkt aus Mindor hinaus auf einen Wald zufuhr.
Sie parkte das Auto am Rand einer Wiese und stieg aus. Ein kühler Wind fuhr durch ihre Haare und sie atmete tief ein. Der Wald pulsierte, genauso wie er sollte, aber noch lange nicht so wie in ihrer Welt. Ihm fehlte die Magie, die von den Lebewesen kam.
Schon legte sie ihr menschliches Verhalten ab und tänzelte zum Rand des Waldes.
Sie blickte an den großen, dunklen Stämmen hoch und schließlich zum dunkelblauen Himmel hinauf.
Nynia konnte die wenige Energie spüren, die durch ihre menschliche Hülle drang und die Fee in sich ganz hibbelig machte.
Sie atmete tief aus und das so gewohnte und schöne Licht umgab sie. Als es verschwand stand sie wunderschön und zart da. Probehalber schlug sie mit den zarten Flügeln und fuhr sich mit den Fingern durch das nun viel seidigere und weichere Haar.
In ihrem goldenen Tulpenkleid durchleuchtete sie selbst die dunkle Nacht. Ihr ganzer Körper kribbelte vor Energie und Tatendrang.
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie fing an zu laufen. Schneller als man es für möglich hielt und doch mit einer natürlich Eleganz schoss sie in den Wald, sprang über umgestürzte Bäume und Pflanzen und nahm die Energie in sich auf. An einigen Stellen, wo sie Energie abgab sprossen bunte und neue Blumen. Dann stieß sie sich einmal kräftig ab und flog durch das Blätterdach direkt in den Himmel auf den Mond zu. Auf ihrem Weg die Bäume hoch wandten einige Blätter oder andere Pflanzen ihre Richtung und es schien, als blickten sie ihr sehnsüchtig hinterher.

House of night 1: Gezeichnet - P.C. Cast&Kristin Cast

1 Rubingeflüster | Hinterlasse Spuren!
Inhalt:

Die 16-jährige Zoey hasst ihr so genanntes Leben: Ihre Patchwork-Familie ist der absolute Horror, und an der Highschool sitzt sie zwischen allen Stühlen. Sie braucht verdammt viel Intelligenz, Humor und Selbstbewusstsein, um sich nicht unterkriegen zu lassen.
Aber dann passiert etwas total Verrücktes: Ein Vampyr-Späher erkennt ausgerechnet in Zoey eine Auserwählte. Jetzt ist Zoey gezeichnet und unwiderruflich auf dem Weg, ein Vampyr zu werden. Aber überleben kann sie diese Wandlung, wenn überhaupt, nur an einem Ort: im House of Night, dem Internat für Vampyre. Schnell wird klar, dass es dort neben dem ganz normalen Teenagerwahnsinn auch um Macht und Magie, um Leben und Tod, geht. Wie sich nach und nach herausstellt, ist Zoey kein gewöhnlicher Teenager-Vampyr, sondern eine Auserwählte der Vampyrgöttin Nyx. Und die hat Großes mit ihr vor...

Meine Meinung:
Also das Buch rangiert auf jeden Fall auf Platz 2 meiner Lieblingsbücher (nach „Die Beschenkte“).
Es ist absolut genial, lustig und jugendlich geschrieben, was natürlich auch nötig ist, immerhin erzählt ein 16-jähriges Mädchen einen echt krassen Lebenswandel.
Zoey wird gezeichnet und ist nun unwiderruflich ein Jungvampyr. Dazu kommt noch, dass sie von der Göttin Lyx auserwählt wurde und sich wieder von allen anderen abhebt, was Zoey allerdings nie wollte.
Zwischen all den Intrigen wird die Geschichte von einer Freundschaft zwischen 5 Jungvampyren erzählt (Zoey, Shaunee, Erin, Damien und Zoey) und einer Liebe zwischen Zoey und dem gutaussehenden Erik.
Das Thema ist echt anders, als die Vampirgeschichten sonst. Es sind fast alles komplett neue Ideen und sie regen echt an. Zum Beispiel die Idee mit der Namensänderung oder „den Töchtern und Söhnen der Nacht“ fand ich gut, aber die ganzen Ideen kann man gar nicht alle aufzählen.
Die Charaktere sind auch echt passend und gut gewählt, sie sind authentisch. Besonders cool fand ich ja die „Zwillinge“ die eigentlich gar keine richtigen Zwillinge sind und die Zoeys Grandma.
Es war einfach alles perfekt aufeinander abgestimmt.
Die Handlungen und Geschehnisse waren Logisch, obwohl ich zum Ende zwischendurch kurz verwirrt war, weil da nicht geschrieben stand, wie dann etwas geschah und dann war es aber plötzlich geschehen (nur Kleinigkeiten).
Aber die Gefühle und Gedanken waren nachvollziehbar.
Das Cover sagt mit allerdings nicht so zu, ehrlich gesagt finde ich es, so wie die Person darauf abgebildet ist ziemlich hässlich, aber das Schwarze mit dem Pink und dem Halbmond darauf finde ich schön.
Ich finde es auch echt cool, dass das Buch von Mutter und Tochter zusammen geschrieben wurde, ich weiß gar nicht, wie so was geht.
Echt Klasse hingekriegt!

Fazit:
Das Buch ist echt geil (sonst wäre es ja bei mir auch nicht auf Platz zwei...).
Es lohnt sich echt und es ist sehr erfrischend vom Schreibstil her.
Ich lege es jedem wärmstens ans Herz.

4,5 von 5 Rubinen
nach meinem Gefühl:
5 von 5 Rubinen

die Beschenkte - Kristin Cashore

8 Rubingeflüster | Hinterlasse Spuren!
Inhalt:
"Er schien plötzlich nicht zu wissen, was er sagen sollte, schaute nach unten und spielte mit seinen Ringen. Er holte Luft und rieb sich den Kopf, und als er ihr wieder das Gesicht zuwandte, hatte sie das Gefühl, seine Augen seien nackt, sie könne direkt durch sie hindurch ins Licht seiner Seele sehen. Sie wusste, was er sagen würde."

Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen von Lienid begegnet, weiß sie sofort, dass auch er beschenkt ist - sie ist sich nur nicht sicher, mit welcher Gabe. Katsa dagegen ist in allen sieben Königreichen bekannt und gefürchtet: Sie hat die Gabe des Tötens.
Nur Bo, der fremde Prinz, scheint keine Angst vor ihr zu haben und ringt beharrlich und mit viel Geduld um ihr Vertrauen.
Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden sie auf ihrem gemeinsamen Weg durch Schnee und Eis, über Meere und Gebirgsketten zu Verbündeten - und zu einem leidenschaftlichen, unabhängigen, innigen, streitenden, liebenden Paar.

Meine Meinung:
Die Beschenkte ist mit das geilste Buch, das ich je gelesen habe! Es ist wunderbar und ich bin richtig traurig, dass ich es schon durch habe.
Das Cover fand ich erst nicht wirklich schön, wahrscheinlich auch, weil ich es nicht verstanden habe, aber irgendwo in der Mitte des Buches glaube ich es verstanden zu haben.
Denn ich glaube, dass es Katsa zeigt, als sie noch lange Haare hatte und diese nicht richtig gepflegt hatte und immer zu einem unsauberen Knoten im Nacken zusammen gebunden hatte. 
Ich habe das Buch auf Rat einer Verkäuferin gekauft, weil ich mich nicht entscheiden konnte.
Das Thema ist einfach richtig hammer. Ich liebe es mich in fremde Welten zu flüchten und ich geheimnisvolle Geschichten einzutauchen und dieses Buch hat es geschafft.
Katsa ist beschenkt mit der Gabe des Tötens, aber mit der Zeit kommen immer mehr Geheimnisse über ihre Gabe heraus, die sie nicht mal selbst kannte.
Dann lernt sie den ebenfalls Beschenkten Bo kennen und verliebt sich in ihn, obwohl sie sich mit dem ersten Kuss ziemlich viel Zeit lassen.
Der Moment in dem sie merken, dass sie ineinander verliebt sind finde ich auch irgendwie gelungen, sie kommt wieder, sie sehen sich an und es geschieht.
Was dazwischen geschehen ist, müsst ihr schon selbst herausfinden.
Die Charaktere sind auch wunderbar. Es geschieht so viel, und man lernt immer wieder neue individuelle Charaktere kennen. Auch die Ideen, wie die Gestalten z.B die Lienid beschrieben werden finde ich gut und fantasievoll.
Sie handeln logisch und die Handlungen und Geschehnisse sind keinesfalls verwirrend. Hinter allem steht ein Sinn, der nicht so leicht zu ergründen ist, was aber alles unheimlich spannend macht.
Zu alledem trägt natürlich auch der authentische Schreibstil bei. Man versteht, was die Autorin sagen will und was die Charaktere sagen wollen.
Man kann sie gut hineinversetzen und will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so süchtig macht es!

Fazit:

Oben steht mein Fazit, es ist das perfekte Buch und ich lege es jedem ans Herz sich nicht von dem Cover täuschen zu lassen! Ich bereue es auf keinen Fall.

5 von 5 Rubinen
nach meinem Gefühl:
5 von 5 Rubinen

Flügelschlag Teil 4

1 Rubingeflüster | Hinterlasse Spuren!
„Mein Name ist Josh, wie ist deiner?“ Seine Stimme war sanft und dunkel.
„Ich bin ähm, Mina.“ Er stutzte kurz und musterte sie mit einem merkwürdigen Blick von der Seite.
„Was ist?“, fragte sie unschuldig.
„Ach nichts.“
Die beiden gingen schweigend nebeneinander her. „Woher kommst du?“, fragte er schließlich.
„Meine Eltern und ich, wir sind viel umgezogen. Als letztes war ich in Australien, aber nun wollen meine Eltern mich hier lassen, bei meiner äh... meiner Tante. Sie wollen mir endlich ein Leben mit Freunden geben.“ Nun hatte sie mehr beantwortet als nötig gewesen wäre, besser gesagt, sie hatte mehr gelogen, als notwendig gewesen wäre.
Josh stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne aus. „Wow, da bist du aber schon viel rumgekommen, ich habe Mindor noch nie verlassen.“
„Nicht mal um in dem Urlaub zu fahren?“ Auf früheren Reisen, bei denen sie noch keinen festen Schützling hatte, hatte sie sehr wohl mitbekommen, dass die Menschen sehr gerne in den Urlaub fuhren, um dort braun zu werden, um anzugeben und um einfach mal abzuschalten.
„Ehrlich nicht? Du hast dieses kleine Fleckchen Erde noch nie verlassen?“
Er lächelte über ihre Ungläubigkeit.
„Naja, mir sind noch keine Flügel gewachsen und meine Eltern müssen sich um meinen kranken Bruder kümmern, also nein.“ Sie musste die nächste Frage runterschlucken. Nynia war sich nur zu bewusst, dass es mehr als unpassend und unhöflich gewesen wäre nach dem Bruder zu fragen.
Die Musikstunde war interessant, wie eigentlich alles. Die Musik war so anders, als in ihrer Welt. Es gibt so viele Musikstile, bestimmte Instrumente und Anordnungen.
In der nächsten Stunde konnte sie nichts mehr über Josh herausfinden, da sie Bio hatte und er Literatur.
Genauso wie in der Pause. Da „hing er mit seinen Freunden ab“.
In Bio musste Nynia schmunzeln, als sie durch das Buch blätterte. Der Mensch gehört zu der Gruppe der Primaten und ist verwandt mit den Affen, stammt aber nicht von ihnen ab.
Zum Teil stimmte das, und zwar, dass der Mensch nicht von dem Affen abstammt, aber in Wirklichkeit kamen vor langer Zeit Wesen aus ihrer Welt in diese. Und zwar Trolle und Feen und noch viele weitere.
Damals herrschte noch kein Krieg zwischen ihnen und es entstanden auch unterschiedliche Paare, die dann Kinder bekamen, von diesen Kindern stammen die Tiere dieser Welt ab.
Daher sind manche Menschen schön, und manche weniger.
Doch die Wesen Nynias Welt konnten hier nicht lange überleben, nur ihre Kinder, denn diese passten sich an.
Nynia musste grinsen, als sie sich vorstellte, wie sie das Josh versuchte zu erklären. Er würde ihr einen Vogel zeigen, das machen die Menschen zu anderen Menschen, wenn sie sie oder ihre Ideen für bescheuert halten.
Als Nynia ihre Fächer gewählt hatte, hatte sie darauf geachtet nicht zu viele mit Josh zusammen zu haben, das wäre viel zu auffällig gewesen.
So musste sie nach Biologie auch noch Latein ohne ihn meistern. Als Fee konnte sie diese Sprache gut sprechen und sammelte gleich mal ein paar Pluspunkte bei der Lehrerin, was ihr aber auf längeren Zeitraum gesehen nichts nützen würde, denn der Auftrag mit Josh würde nicht ewig dauern.
Sie hatte sich für diese Zeit bei einer Vertrauten der Feen einnistet. Sie war eine Direkte Nachfahrin von Feen, allerdings hatte ihr Wesen auf der Erde gelitten, und so wurde sie nicht ganz so alt und war nicht ganz so schön und magisch.
Sie lebte nun in einem kleinen Häuschen an einem Fluss, das wirklich sehr gemütlich war.
Sie kehrte aus ihren Gedanken gerissen in das Hier und Jetzt zurück, als es zur Pause klingelte.
Auf dem Schulhof fühlte sie sich etwas verloren, weil sie noch Niemanden kannte, aber auch kein sonderliches Interesse daran hatte viele kennenzulernen. Vorsichtig setzte sie sich auf eine der Bänke. Sie war aus dunklem Holz und sehr hart.
Die Sonne beschien die Schule und tauchte sie in ein helles warmes Licht.
Plötzlich wurde sie an der Schulter berührt. Sie drehte sich um, vor ihr stand Josh.
„Hey, es tut mir Leid, dass ich dich in der ersten Pause alleine gelassen habe, ich hatte vergessen, dass du ja noch neu bist und Niemanden kennst.“
Nynia lächelte ihn an. Sie durfte ihm nicht böse sein (was sie auch gar nicht war), da sie sein Vertrauen gewinnen musste.
„Ach, kein Ding, ich habe mich etwas umgesehen.“
Er ließ sich neben sie auf die Bank fallen und hielt sein Gesicht in die Sonne. Die glänzenden Gläser reflektierten das Licht.
Die Mädchen, die an der Bank vorbei gingen warfen giftige und eifersüchtige Blicke zu ihr, so schnell würde sie sich mit keinem Mädchen anfreunden, wenn sie weiterhin mit dem Schwarm der Schule abhing.
Für Nynia war die Sorge der Mädchen total unbegründet, sie tat nur ihre Arbeit, mehr nicht.
„Ich liebe die Sonne!“, verkündete er nach ein paar Minuten. „Sie ist warm, man wird braun und man muss nicht die ganze Zeit in der Bude hocken!“
Nynia lachte. „Das stimmt!“ Dann musste sie sich aber auf die Zunge beißen, um nicht irgendwas unüberlegtes zu sagen, was ihr Schützling nicht verstehen würde.
„Die Natur kann dann ihre ganze Pracht entfalten, die vielen schillernden Farben, einfach traumhaft!“
Und sobald das raus war, hätte sie sich ohrfeigen können.
Na super, ganz toll gemacht Nynia!
Für dieses Feengeschwafel fing sie sich einen befremdeten Blick von Josh ein.
„Äh... ja, wie Recht du hast.“
Das war ja mal gar nicht cool gewesen, wollte er bestimmt noch anfügen und wahrscheinlich wäre er, wenn die Höflichkeit es nicht anders vorschrieb, weggegangen, aber plötzlich sagte er: „Interessierst du dich für die Natur?“
Zögernd nickte sie. „Ja, ich finde das alles so … faszinierend, verstehst du? Es gibt so viele Dinge, die von der Natur erfunden wurden, die sie geschaffen hat. Und die Menschen machen das alles kaputt.“
Da musste Josh lachen. „Das hört sich ja fast so an, als wärst du kein Mensch, so wie du von uns redest! Und jetzt sag bloß nicht, dass du noch nie Auto gefahren bist oder mit dem Flugzeug geflogen bist, immerhin bist du doch diejenige, die mit ihren Eltern so oft umgezogen ist.“
Verflixt, da hatte sie sich in was reingeritten.
„Schon, aber meine Familie hat keine Autos, wir müssen uns an die öffentlichen Verkehrsmittel halten.“ Verlegen blickte sie zur Seite.
„Aber du bist doch ein Mensch.“
„Aber natürlich!“, erwiderte sie und versuchte so entrüstet und erstaunt wie möglich zu wirken, was nicht ganz einfach war, immerhin verleugnete sie ihre wahre Natur, und sie musste Lügen. Eine schlimme Mischung.
„Dann ist ja gut“, murmelte Josh, und Nynia wusste, dass er mehr dachte, als er sagen wollte.

Der Rest des Schultages ging dann ganz schnell rum. Auch in der nächsten Pause saß sie mit Josh zusammen und redete mit ihm über belangloses Zeug.