Wer den Anschluss verpasst hat einfach zwei Posts nach unten scrollen. Für mögliche Fehler/nicht korrekt recherchierte (oder eben gar nicht recherchierte) Angaben entschuldige ich mich... ;)
Sie lag bewegungslos da, blaue Lippen
und Blässe zierten diese zarte Schönheit.
Ich wischte ihr das lange blonde Haar
aus dem Gesicht und wandte die Technik der Mund zu Mund Beatmung an.
Plötzlich hustete sie und Wasser floss
aus ihrem Mund. Ich richtete sie auf und sie spuckte das Wasser aus.
Beruhigend strich ich ihr über den
Rücken, uns blieb nicht viel Zeit.
„Shshh.“
Nach einer scheinbaren Ewigkeit
beruhigte sie sich endlich wieder, Farbe kehrte in ihr Gesicht
zurück. Sie öffnete die Augen.
„Kira?“, fragte ich zaghaft.
„Zane!“, krächzte sie und ich nahm
sie in den Arm. Sie befühlte sich den Hals. „Mein Hals tut weh!“
„Kannst du laufen?“, fragte ich und
blickte mich erneut um. Dichtes grün und braun blickten uns
entgegen.
„Wir müssen hier weg!“ Sie
räusperte sich.
Zittrig stand sie auf.Plötzlich hielt
sie inne. „Spürst du das?“ Ich verharrte kurz … und stockte.
Tatsächlich. Das Mittel zeigte
Wirkung.
Kira hob erstaunt die Hand und
beobachtete, wie ein silbern-pinker Schimmer ihre Haut überzog.
Ihr Mund formte ein stummes o.
„Da haben die Wissenschaftler
ausnahmsweise mal gute Arbeit geleistet.“ Sie kicherte übermütig.
Ein blauer Schimmer begann meine Haut
zu überziehen.
„Wow.“
Plötzlich ertönte ein leises Knacken
nicht weit von uns.
„Scheiße!“, fluchte Kira. Sie riss
sich die silberne Kleidung vom Leib und staunte wieder.
Um ihre Körper hatte sich eine zweite
Hautgelegt. Sie war ebenfalls pink mit einem Schimmer Silber. Ihre
Haut ging an den Ellenbogen und Knien aufwärts und an dem Hals
abwärts langsam in diese pinke Haut über. Bei mir war sie blau.
„Los!“, zischte ich und dann liefen
wir leichtfüßig los. Es war erstaunlich, wie leicht ich mich
fühlte, und wie leicht ich mit einem Mal durch den Wald laufen
konnte, als hätte ich niemals was anderes getan.
Sie kicherte leise. „Das ist der
Hammer!“
Doch plötzlich hörte ich hinter mir,
wie die Wächter die Verfolgung aufnahmen und nicht mehr darauf
achteten möglichst leise zu sein. Natürlich würden sie mit allen
Mitteln versuchen uns zu schnappen, aber das zog es nun mal nach
sich, wenn man Jahre lange Forschung zu Nichte machte. Mit einem Mal
vernahm ich ein leichtes Ziehen im Rücken. Ich blickte auf Kiras
Rücken, es bot sich mir ein magischer Anblick. Plötzlich zeichneten
sich feine Umrisse auf ihrem Rücken ab, feine Linien mit
zauberhaften Mustern, die zu Flügeln verschmolzen. Wirklich, Flügel!
Völlig überrascht geriet ich ins Straucheln, doch die Flügel, die
sich auch aus meinem Rücken erhoben hielten mich aufrecht indem sie
zaghaft einmal schlugen.
Ich legte einen Zahn zu.
Kira drehte sich lächelnd um und
blickte mir mit silbernen Augen entgegen.
„Wir können fliegen, sie werden uns
nicht kriegen!“ Sie lachte kurz auf.
„Meinst du wir können das schon?“
Warum schlichen sich auf einmal bei mir Zweifel ein? Wo ich doch
immer der Zuversichtliche war.
Dieses Gefühl gefiel mir nicht.
„Müssen denn Schmetterlinge fliegen
lernen?“ Kira kicherte und schlug mehrmals zaghaft mit den Flügeln.
Dann setzte sie immer seltener mit den Füßen auf.
Die Flügel kamen mir vor, als wären
sie schon immer ein Teil von mir, wie Beine, und ebenso
selbstverständlich kam es mir vor mit ihnen zu schlagen und
abzuheben.
Wir hoben fast gleichzeitig komplett
ab. Hinter uns erklangen Motoren, sie setzten tatsächlich diese
riesigen Maschinen ein, die wir schon in der Garage gesehen hatten.
Ich keuchte, es war trotz allem
anstrengend.
Zweige und Blätter schlugen mir ins
Gesicht, kleine Tierchen gab es nicht. Erstaunlich, nicht wahr? Die
Wissenschaftler hatten es tatsächlich geschafft eine Insel ohne
Tiere zu erschaffen.
Kurz nach Kira durchbrach ich das
Blätterdach.
Etwas zischte an meinem Ohr vorbei. Und
plötzlich sackte Kira vor mir ein paar Meter nach unten.
„Verdammt!“ Ich schlug schneller
mit den Flügeln und streckte meine Hand nach ihr aus. Ich berührte
ihre Haut, sie fühlte sich an wie Seide.
„Kira!“, rief ich. Doch sie verlor
die Kontrolle über ihren sozusagen neuen Körper und trudelte einige
Meter nach unten.
Hoffe, dass es euch gefallen hat :)
Liebe Grüße
Rubin ♥