Bonjour!
Ich habe wieder eine
neue Idee gehabt und dachte mir, dass ich euch einfach mal was erzählen will. Aber was anderes, etwas das
immer und jedem passieren kann, nur eben in anderer Ausführung.
Wenn ihr es langweilig findet, bitte schreibt es drunter,
wenn ihr auch ein Alltagsgeschehen habt, aber nicht wisst, wie ihr es umsetzen wollt, schreibt doch einfach 'ne Mail!
*zwinker* ;)
Da stand er wieder, dieser alte Typ, der aussieht wie der Weihnachtsmann. Eine blaue Schwimmbrille zierte zusammen mit einem weißen Bart sein Gesicht. Sie war mit einem doppelten Gummiband um seinen Kopf befestigt. Dazu trug er eine enge Sporthose, ein neon-lila Shirt und einen neon-grünen Schal. Sein Outfit komplementierte ein Besen, den er in der rechten Hand hielt. Herausfordernd blickte er mir aus seinen kleinen Augen entgegen. Ein grimmiger Zug prägte sein Gesicht. Ich wich seinem Blick immer wieder aus, obwohl ich wusste, dass es ein Zeichen von Schwäche war.
Die Musik dröhnte laut aus meinen Kopfhörern und nur nebenbei nahm ich wahr, wie er sagte: "Fräulein!" Ich atmete tief durch um die aufkeimende Genervtheit zu bändigen. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann wenn man mich Fräulein nennt. Ich zog den schon viel leichteren Wagen hinter mir her und versuchte ihn so gut es eben ging zu ignorieren. Schon vor ein paar Samstagen hatte er mich mit "Fräulein" quer über die Straße "angesprochen", dass ich doch bitte auch den Eingang dort hinten in der Gasse verteilen würde. Ich hatte es dann getan.
Der Mann blickte mich weiter stechend an, bis ich schließlich den einen Kopfhörer aus meinem Ohr nahm.
"Ich habe dir doch schon das letzte Mal gesagt, dass du in dem Eingang verteilen sollst!", wetterte er nicht besonders freundlich los.
Wütend blickte ich ihn an. "Das habe ich auch gemacht!"
"Eben nicht, ich habe keinen Prospekt erhalten!"
Ich rollte mit den Augen. "Aber ich habe da verteilt!"
Halb stand ich in dem Eingang neben der Bäckerei und blicke zu dem Eingang an dem Gebäude.
"Du musst nicht da verteilen, da gehts zur Backstube! Du sollst bei mir zu Hause verteilen, guck mal da hinten!" Am liebsten hätte ich ihm den Vorwurf aus den Worten gerissen und zerfetzt vor die Füße geworfen.
Ich lief ein Stück weiter und sah tatsächlich hinter einer Ecke versteckt noch einen Eingang, daneben hingen zwei mit Stickern beklebte Briefkästen.
"Nur in den einen muss einer!", verlangte er und ich tat einen Prospekt hinein.
"Ich wusste ja nicht, dass da noch ein Eingang ist!", rechtfertigte ich mich. Und ich hatte es wirklich nicht gewusst.
"Ja dann musst du mal nachfragen!", erwiderte er.
"Man kann da auch einfach ein Schild hinstellen!", gab ich wütend zurück. Ich mache diese Arbeit eigentlich gerne, ich meine man kann über alles mögliche nachdenken und hat einfach mal Zeit dafür. Aber nach circa 2 bis 3 Stunden halte ich es nicht für nötig mich anpöbeln zu lassen.
Und während er schon anfing mir den Tip zu geben, dass es auch später in der Arbeitswelt wichtig wäre nachzufragen und drohte sich - für was auch immer - beim Verlag zu beschweren, steckte ich wieder den Kopfhörer ein und ging weiter, während ich mich fragte woher er sich das Recht nahm mir wichtige Tips geben zu müssen, immerhin ist es doch eigentlich auch wichtig freundlich auf die Menschen zuzugehen, nicht wahr? ...
Ich bin ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich angemessen reagiert habe. Und ändern kann ich es eh nicht mehr, deshalb bitte ich euch mich nicht zu verurteilen, falls ihr nicht der Meinung seid. Aber es ist okay... ein bisschen wirr, nicht wahr? *-*
Hier "verarbeite" ich ein kleines Geschehen von letztem Samstag. !Es
ist nicht wortwörtlich oder auch bis ins kleinste Detail so geschehen,
ich habe nichts dazu erfunden und versucht das einzufangen und wieder zu
geben, was und wie ich es in Erinnerung behalten habe!
Ich weiß nicht, ob ich das jetzt schreiben muss, aber ich möchte das vorher klar stellen. :) Viel Spaß beim lesen! :)
Liebe Grüße
Rubin:)
p.s. Bitte abstimmen!! -------------------da-oben------------>